In den letzten Jahren hat sich Christoph Heinimann mit seiner Firma Werk-Stoff auf die Wiederverwendung von Metallbauteilen spezialisiert. Von seinem Know-how profitiert derzeit auch das Franck Areal, wo er das Team beim Aufbau von Materialkreisläufen und im Metallbau mit Wiederverwendung unterstützt.
Christoph, du arbeitest derzeit im Mandatsverhältnis auf dem Franck Areal. Welchen konkreten Auftrag hast du?
Ich arbeite seit etwa drei Monaten auf dem Franck Areal und beschäftige mich mit den vorhandenen Metallbauteilen, die ich entweder umarbeite und direkt wieder einbaue oder für die Wiederverwendung vorbereite. Dadurch habe ich bereits mehrere Pflanzentröge und ein Tor für das Areal gebaut. Sollte Re-Use nicht möglich sein, prüfe ich, ob das Material eingelagert, auf den Wiederverwendungsmarkt gebracht oder via Recycling in einen neuen Lebenszyklus überführt werden kann. Denn eines ist sicher: Entsorgt wird, wenn möglich, nichts.
Das Innenleben des Franck Areals besteht hauptsächlich aus Röhren, grossen Silotanks, Mühlen und Röstanlagen. Wie behält man bei dieser Fülle an unterschiedlichen Bauteilen und Materialien den Überblick?
Entscheidend ist, dass bei allen Rückbauarbeiten klare Prozesse definiert sind. Eine meiner Aufgaben auf dem Franck Areal ist es, den Umgang mit Baumaterialien zu definieren. So kann das vorhandene Material effektiv in die laufenden und bevorstehenden Bauprojekte einbezogen werden.
Wir verdanken dir auch das grosse Tor, das künftig den Eingang am Eimeldingerweg zieren wird. Wo hast du es gefunden?
Wer auf Re-Use setzt, braucht ein grosses Netzwerk – und das habe ich hier in der Region. Als das baubüro in situ, das für die Architektur auf dem Franck Areal verantwortlich ist, mich für ein Re-Use-Tor angefragt hat, machte ich mich auf die Suche und wurde auf dem Industrieareal Lysbüchel fündig, wo ich bereits andere Bauteile ausbauen konnte. Anschliessend habe ich die Abstimmung mit den dortigen Bauunternehmen organisiert, den Deal abgeschlossen, den Rückbau durchgeführt und schliesslich den Transport des Tores zum Franck Areal übernommen.
Warum ist dir Re-Use so wichtig?
Als gelernter Maschinenbauer arbeite ich hauptsächlich mit Metall, einem Rohstoff mit hoher Energiedichte. Das bedeutet, dass von der Herstellung bis hin zur Weiterverarbeitung zu Bauteilen grosse Mengen an Energie benötigt werden. Diese gesamte Prozesskette verursacht erhebliche CO₂-Emissionen. Durch die Fokussierung auf Kreislaufwirtschaft übernehme ich Verantwortung: Jedes Bauteil, das nicht entsorgt, sondern wiederverwendet wird, schont wertvolle Ressourcen und reduziert den CO₂-Ausstoss. So leiste ich in der Baubranche, in der die Wiederverwendung von Materialien besonders wertvoll und effektiv ist, einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.